Unternehmer. Bürger. Politker.
Wolfhard Kirsch
kennenlernen
Potsdam Life berichtet in der Ausgabe 01 / 2014:

Wolfhard Kirsch / gestern

„Ich gehe mal für ein halbes Jahr nach Potsdam, um ein Haus zu sanieren“, sagte Wolfhard Kirsch zu seiner Mutter. Das war 1990 und das Haus gehörte einer guten Freundin der Familie, die bei einem Nachmittagskaffee in München erzählte, dass sie noch ein Haus in Babelsberg habe. Sie schenkte es Kirschs, die nach Potsdam fuhren. Die Mutter war erschrocken über den Zustand. Der Sohn sanierte es und legte damit den Grundstein für die Bauträgergesellschaft Kirsch & Drechsler. Aus dem halben Jahr Potsdam ist eine Leidenschaft für Potsdam geworden, eine Verantwortung für die Stadt, die Wolfhard Kirsch längst Heimat geworden ist, private und berufliche Heimat, die darin gipfelt, dass er sogar hier begraben sein möchte. Bis dahin allerdings ist es noch weit, gerade erst Anfang fünfzig ist Kirsch, dessen Eltern aus Sachsen und Ostpreußen stammen. In Berlin ist er geboren, hier ist er die ersten Jahre zur Schule gegangen – allerdings mit wenig Freude für alle Beteiligte. Beide Eltern waren berufstätig, er wurde meist von einem Kindermädchen betreut, einer Tschechin, die sehr charmant deutsch sprach und ihm auch bei den Schularbeiten half, was seine Lehrerin jedoch nicht begeisterte, denn Wolfhard schrieb so, wie die Tschechin sprach. Er wurde mehrfach ermahnt, worauf er der Lehrerin sagte, sie solle froh sein, dass er mit tschechischer Nachhilfelehrerin überhaupt noch deutsch spreche und schreibe. Die Mutter sorgte dann für einen anderweitigen Nachhilfelehrer, der ihm aber offenbar auch nicht mehr helfen konnte, denn er sagte, Wolfhard könne alles werden, wenn er später nur eine gute Sekretärin habe. Doch zuvor musste er sich durch die Schule kämpfen, zunächst in Berlin, später dann in Bayern, wohin seine Eltern mit ihm und seinen beiden älteren Brüder zogen. Die Schule in Bayern war für ihn auch nicht besser und so beschloss seine Mutter, eine Ärztin, er solle eine Lehre machen.

Wolfhard Kirsch / heute

Dann kam 1990, die Freundin mit Haus in Babelsberg und der legendäre Satz, „Mami, ich gehe für ein halbes Jahr nach Potsdam!“ Die Sanierung des Hauses in Babelsberg gefiel ihm, die Stadt auch. Allerdings brauchte er zuverlässige Partner und fragte seinen heutigen Geschäftspartner Michael Drexler, der sein erstes Haus in München saniert hatte, ob er sich vorstellen könne mit ihm eine Bauträgergesellschaft in Potsdam zu gründen. Der fragte noch seine Frau und getreu dem Motto Oscar Wildes „die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeiten erkennen, bevor sie offensichtlich werden“ gründeten sie dann gemeinsam Kirsch & Drechsler. „Die Häuser in Babelsberg hatten zu 85 Prozent keine Bäder, viele Wohnungen standen leer“, erinnert sich Kirsch. Haus für Haus wurde gekauft und saniert. Mit jedem sanierten Haus stieg der Wert der anderen Häuser. Schnell erkannte der Unternehmer, dass sie nicht nur Häuser sanieren, sondern auch verwalten sollten. Und so übernahmen sie auch diese Aufgabe. „Wir hatten hohe Qualitätsmaßstäbe für die Sanierungen und wollten, dass die Häuser dieses Niveau behielten, auch waren wir so weiterhin mit den Häusern und ihren Bewohnern verbunden“ erklärt Wolfhard Kirsch: „Oberste Qualität war und ist unser Anspruch während der Sanierung und danach.“ erklärt Wolfhard Kirsch. Die Firmenphilosophie ist so einfach wie wirkungsvoll: „Wir wollen eine gute Arbeit machen.“ Genau danach werden die Mitarbeiter ausgesucht. „Fähige und fleißige Menschen“, nennt Wolfhard Kirsch sie, Menschen, die sich hundertprozentig engagieren. Zuverlässig sind auch die Potsdamer Handwerkerfirmen, mit denen Kirsch & Drechsler über Jahre hinweg vertrauensvoll zusammen arbeitet. Das Bekenntnis zu Potsdam ist Kirsch wichtig.

Wolfhard Kirsch / morgen

Wolfhard Kirsch ist angekommen, bei sich und in Potsdam. Als junger Mann wurde er einmal aufgefordert, einen Tag nach seinem 40. Geburtstag zu beschreiben. Ihm fiel nicht so viel ein, außer, dass er ein Haus am See haben wollte. Als Kind wollte er Kaufmann werden, vielleicht auch Tankwart, weil die damals Geld direkt in bar auf die Hand bekamen. Heute ist er Unternehmer, wohnt am See, lebt in Potsdam, der Stadt, die für ihn Heimat geworden ist. In der es einfach „toll ist, sich zu engagieren, zu leben, das Schönste an Berlin ist doch, dass man in einer halben Stunde wieder in Potsdam ist“, lächelt er. Und er hat eine Sekretärin, eine gute: „Die Geschichte zeigt, dass aus einem schlechten Schüler durchaus ein guter Unternehmer werden kann. Das heißt weder, dass nur schlechte Schüler gute Unternehmer geworden sind, noch dass alle guten Unternehmer schlechte Schüler waren“, sagt der deutsche Wirtschaftsprofessor Hermann Simon. In Kirschs Fall hat sich bis heute einfach alles gefügt.

Wolfhard Kirsch ist angekommen, bei sich und in Potsdam. Als junger Mann wurde er einmal aufgefordert, einen Tag nach seinem 40. Geburtstag zu beschreiben. Ihm fiel nicht so viel ein, außer, dass er ein Haus am See haben wollte. Als Kind wollte er Kaufmann werden, vielleicht auch Tankwart, weil die damals Geld direkt in bar auf die Hand bekamen. Heute ist er Unternehmer, wohnt am See, lebt in Potsdam, der Stadt, die für ihn Heimat geworden ist. In der es einfach „toll ist, sich zu engagieren, zu leben, das Schönste an Berlin ist doch, dass man in einer halben Stunde wieder in Potsdam ist“, lächelt er. Und er hat eine Sekretärin, eine gute: „Die Geschichte zeigt, dass aus einem schlechten Schüler durchaus ein guter Unternehmer werden kann. Das heißt weder, dass nur schlechte Schüler gute Unternehmer geworden sind, noch dass alle guten Unternehmer schlechte Schüler waren“, sagt der deutsche Wirtschaftsprofessor Hermann Simon. In Kirschs Fall hat sich bis heute einfach alles gefügt.

Potsdam Life, März 2014